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29. April 2021

Fertighaus bauen

Schnell und preisgünstig ins eigene, neue Haus? Das kann mit einem Fertighaus klappen. Was sind die Vor- und Nachteile von Fertighäusern, wie hoch liegen die Kosten und welche Art von Fertighäusern gibt es? All das und mehr im Folgenden.

Seit den 1990er Jahren gibt es sie in Deutschland: Fertighäuser. So unterschiedlich sie auch in ihrer Form und Ausführung sind, eins ist allen gemein: Beim Fertighaus werden Einzelteile industriell hergestellt und auf der Baustelle zusammengesetzt. Das macht den Hausbau schnell und günstig.

Varianten von Fertighäusern

Das Einfamilienhaus ist das klassische Fertighaus. Jedoch werden auch Doppel- und Reihenhäuser als Fertighäuser gebaut. Teilweise gibt es sogar Mehrfamilienhäuser als Fertighäuser. Viele verschiedene Möglichkeiten gibt es auch beim Haustyp. Ob Bungalow oder Villa – grundsätzlich lassen sich die meisten Haustypen auch als Fertighaus bauen. Viele Fertighaushersteller haben sich auf einen bestimmten Haustyp spezialisiert. Wer ein Fertighaus bauen möchte und sich etwas Spezielles vorstellt, der sollte bei der Auswahl des Herstellers also darauf achten.

Auch bei der Bauweise gibt es neben der klassischen Holzständerbauweise viele verschiedene Möglichkeiten beim Fertighaus. Nur eins ist – wie gesagt – allen gleich: Die Bauteile werden in der Fabrik vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt.

  • Holzständerbauweise: Bei der Holzständerbauweise wird ein Gerüst aus Holz als tragende Konstruktion aufgestellt. Die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial gefüllt und von beiden Seiten beplankt.
  • Holzblockbauweise: Die Wände bestehen aus Holzbohlen – in der Regel mit einer Dämmung dazwischen.
  • Massivfertigbauweise: Bei der Massivfertigbauweise werden Wandteile aus massiven Materialien wie Ziegel oder Beton vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt.
  • Stahlskelettbauweise: Selten, aber auch möglich ist eine Stahlskelettbauweise. Hier ist die tragende Konstruktion nicht aus Holz, sondern aus Stahl gefertigt.

Schlüsselfertig oder selbst Hand anlegen

Verschiedene Möglichkeiten gibt es bei Fertighäusern auch bei der sogenannten Ausbaustufe. Man kann das Haus schlüsselfertig kaufen – das heißt, man muss nur noch einziehen. Um Geld zu sparen kann man jedoch auch Eigenleistung einbringen und selbst Hand anlegen.

  • Schlüsselfertig gebautes Haus: Bei einem schlüsselfertig gebauten Haus muss der Bauherr in der Regel nur noch den Schlüssel entgegennehmen und kann einziehen. Doch Vorsicht: Der Begriff schlüsselfertig ist nicht geschützt. Jeder Fertighaushersteller kann deshalb etwas anderes darunter verstehen. Bauherren sollten deshalb einen genauen Blick in die Leistungsbeschreibung werfen.
  • Ausbauhaus: Beim Ausbauhaus übernimmt der Bauherr bestimmte Arbeiten selbst oder vergibt die Arbeiten an Handwerksunternehmen. Beispielsweise kann er selbst die Fliesen verlegen oder die Wände streichen. Welche Arbeiten selbst übernommen werden, muss im Bauvertrag festgelegt werden. Durch die Eigenleistung lassen sich die Baukosten in der Regel deutlich reduzieren.
  • Bausatzhaus: Beim Bausatzhaus liefert der Fertighaushersteller nur die einzelnen Bauelemente. Sowohl den Aufbau als auch den Innenausbau übernimmt der Bauherr selbst.

Vor- und Nachteile des Fertighauses

Ein Fertighaus hat verschiedene Vorteile, aber auch einige Nachteile. Die Bauteile werden vorgefertigt und montagefertig angeliefert. Sie können witterungsunabhängig und meist innerhalb von zwei oder drei Tagen zusammengebaut werden. So entfallen lange Trocknungszeiten. All das spart Zeit beim Hausbau. Aufgrund der Standardisierung der Herstellung und der Tatsache, dass auf der Baustelle die Teile nur noch zusammengesetzt werden, werden weniger Arbeitskräfte benötigt. So können Fertighäuser preisgünstig angeboten werden.

Zwar bieten es viele Fertighaushersteller auch an, bestimmte Sonderwünsche umzusetzen. Jedoch hat das bei einem Fertighaus meist seine Grenzen. Und besonders günstig sind in der Regel nur die Standardausführungen der Häuser. Viel Individualität lassen Fertighäuser also meist nicht zu. Ein weiterer Nachteil eines Fertighauses kann es sein, dass Fertighäuser auf dem Markt oft schlechtere Preise erzielen, als andere Massivhäuser. Wer sein Haus also einmal wieder verkaufen will, muss mit einem niedrigeren Verkaufspreis rechnen.

Kosten für ein Fertighaus

Die Kosten für ein Fertighaus können sehr unterschiedlich ausfallen und hängen von vielen Faktoren ab. Teurer wird ein Fertighaus beispielsweise, wenn das Grundstück nicht ebenerdig oder asymmetrisch geschnitten ist, wenn ein Keller gebaut werden soll, wenn Sonderwünsche bestehen – etwa Erker oder ein Flachdach integriert werden sollen – oder wenn eine hochwertigere Ausstattung als die Standardausstattung verbaut werden soll. Umgekehrt kann man bei einem Fertighaus, wie bereits erwähnt, Geld sparen, wenn man Arbeiten selbst übernimmt.

Daher lässt sich die Frage, wie viel ein Fertighaus kostet, nicht so einfach beantworten. Als grobe Hausnummer kann man jedoch damit rechnen, dass man durchschnittlich zwischen 1.600 und 2.000 Euro pro Quadratmeter für ein Fertighaus ausgeben muss.

Außerdem sollten Bauherren immer genau mit ihrem Fertighaushersteller abstimmen, was im Preis enthalten ist. So ist beispielsweise die Baustelleneinrichtung oder die Bodenplatte bei manchen Herstellern nicht enthalten, bei anderen Herstellern schon. Ebenfalls nicht vergessen sollte man Baunebenkosten, die immer hinzukommen, wie beispielsweise den Kaufpreis für das Grundstück inklusive Kaufnebenkosten, Erschließungskosten, die Kosten für den Hausanschluss und einige weitere.

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